Neuer Arbeitskreis Halitosis der DGZMK gegründet

Auf dem diesjährigen Deutschen Zahnärztetag in München erfolgte im Rahmen eines Symposiums die längst überfällige Gründung eines Interdisziplinären Arbeitskreises, der sich des Themas „Halitosis“ annimmt.

Quelle BZÄK/axentis.de 

München. Auf Grund epidemiologischer Erhebungen kann man davon ausgehen, dass ein substantieller Teil der Bevölkerung (etwa 5 Prozent) dauerhaft unter Mundgeruch leidet und dass ein weitaus größerer Teil (etwa ein Drittel) Mundgeruch als Problem empfindet. Da sich die Quelle des unangenehmen Geruchs in den meisten Fällen (etwa 90 Prozent) im Bereich der Mundhöhle finden lässt, liegt es auf der Hand, dass die Zahnmedizin in diesem Problemfeld eine Vorreiterrolle einnehmen sollte. Die Realität im deutschsprachigen Raum stellt sich jedoch so dar, dass in der Ausbildung der Mediziner und Zahnmediziner dieses Gebiet - wenn überhaupt - nur gestreift wird, Patienten nur schwer kompetente Ansprechpartner finden und der niedergelassene Zahnarzt verunsichert darüber ist, ob und wie er das Problem anpacken soll. 

Ein Ziel des Arbeitskreises Halitosis wird es daher sein, die Ausbildungssituation auf dem Gebiet der Halitosis zu verbessern und für eine flächendeckende Bereitstellung von Anlaufstellen für Betroffene zu sorgen. Um diese Ziele zu erreichen und um auf dem Gebiet der Aufspürung extraoraler und intraoraler Ursachen, der Messung von Mundgeruch, psychologischer Komponenten und der Entwicklung befriedigender Therapiekonzepte voran zu kommen, bedarf es einer interdisziplinären und länderübergreifenden Zusammenarbeit. Dieser Notwendigkeit soll in dem neuen Arbeitskreis Halitosis Rechnung getragen werden, indem sich die Mitglieder aus verschiedenen Fachdisziplinen des gesamten Deutschen Sprachraums rekrutieren. 

Maßgeblich initiiert durch den Präsidenten der DGZMK Prof. Thomas Hoffmann (Universität Dresden) wird der neue Arbeitskreis geleitet von PD Dr. Rainer Seemann (Universität Bern, Charité Berlin, DENTSPLY Konstanz), Dr. Sebastian Michaelis (Universität Düsseldorf, Gesundheitszentrum Dortmund) und Prof. Dr. Andreas Filippi (Universität Basel).

Wer sich für das Thema Halitosis aus klinischen oder wissenschaftlichen Gründen interessiert, ist dringend zur Mitarbeit aufgefordert. Eine konstituierende erste offene Sitzung des Arbeitskreises, zu dem alle Interessenten herzlich eingeladen sind, findet im Rahmen des 1. Deutschen Halitosistages am 26. und 27.02.2010 in Berlin statt.

Kontakt: rainer.seemann(at)zmk.unibe.ch