Die Deutsche Gesellschaft für orale Epidemiologie und Versorgungsforschung (DGoEV): Entwicklung und Ziele
Im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages in Frankfurt wurde am 9. November 2018 aus dem Arbeitskreis für Epidemiologie, Public Health und Versorgungsforschung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) die Deutsche Gesellschaft für orale Epidemiologie und Versorgungsforschung (DGoEV) unter dem Dach der DGZMK.
Diese Entscheidung trug dem wachsenden Stellenwert Rechnung, welcher der Erforschung der Epidemiologie, vor allem aber der Versorgungsforschung in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zunehmend beigemessen wird. Ausgehend hiervon setzt sich die DGoEV das Ziel, als transdisziplinärer Promotor die wissenschaftlichen Fächer mit den Akteuren der Versorgung zu vernetzen und die Epidemiologie sowie Versorgungsforschung in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde voranzubringen.
Die Jahrestagungen des Arbeitskreises und später der Gesellschaft finden seit 2014 auf Einladung der Bundeszahnärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Zahnärztekammern) in deren Berliner Geschäftsstelle statt. In Folge der Tagungen 2014 und 2015 publizierte der Arbeitskreis das erste Positionspapier zur zahnmedizinischen Versorgungsforschung in Deutschland. Parallel dazu hat sich vieles getan: Zwei Professuren zur Versorgungsforschung in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde wurden ausgeschrieben und besetzt, das Fachgebiet mit verschiedenen Projekten bei der Förderung durch den Innovationsfonds berücksichtigt. Die Relevanz gerade der Versorgungsforschung ist auch in berufspolitischen und Gesundheitssystemdebatten merklich gestiegen.
Im Falle der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde benötigt die Politik von der Zahnärzteschaft rechtzeitig konkrete Fragen, fundierte Antworten und wissenschaftliche Evidenz, um die Versorgung konzertiert erfolgreich und zukunftssicher zu gestalten. Dazu ist eine Integration aller zahnärztlichen Fachgebiete zwar grundlegend notwendig - ebenso aber auch die Ausrichtung “über den Tellerrand” hinaus. Dementsprechend hat sich die DGoEV auch die aktive Einbindung der Allgemeinmedizin, Soziologie, Gesundheitsökonomie, Psychologie, Ethik und Rechtswissenschaften zum Ziel gesetzt.