Wissenschaftliche Therapieoptionen nutzen – Patientensouveränität stärken
30.10.2015
BZÄK, KZBV und DGZMK zum Deutschen Zahnärztetag 2015
Hamburg, 30. Oktober 2015 - Verschiedene aktuelle Themen der Gesundheitsversorgung und Standespolitik waren Gegenstand der gemeinsamen Pressekonferenz von Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV) und Deutscher Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) anlässlich des Deutschen Zahnärztetags 2015.
Die drei Organisationen wiesen unter anderem darauf hin, dass die moderne Zahnmedizin mittlerweile eine große Vielfalt an wissenschaftlichen Therapieoptionen anbieten könne. Mit den ausdifferenzierten therapeutischen Möglichkeiten wachse der Informationsbedarf. Dem trage die Zahnärzteschaft auf mehreren Ebenen Rechnung. So betreiben Zahnärztekammern und Kassenzahnärztliche Vereinigungen seit vielen Jahren sehr erfolgreich zahnärztliche Patientenberatungsstellen. Diese bieten eine fachlich kompetente Beratung durch Experten und ergänzen damit das Informationsangebot der Praxen. Wissenschaftlich abgesicherte Patienteninformationen zu verschiedenen Therapieformen sollen den Patienten darüber hinaus helfen, sich besser zurechtzufinden. Dies ist ein konkreter Beitrag zur Stärkung der Patientensouveränität.
"Die behandelnden Zahnärzte arbeiten ständig daran, Patientensicherheit und Behandlungsqualität kontinuierlich zu verbessern: Neben Fort-und Weiterbildung können Zahnmediziner voneinander lernen, z.B. in den ca. 500 regionalen Qualitätszirkeln. Und über das bereits 2011 von der BZÄK initiierte anonyme Berichts- und Lernsystem "CIRS Dent - Jeder Zahn zählt!" für die zahnärztliche Praxis. So kann jeder Zahnarzt einen aktiven Beitrag zum Patientenschutz leisten. Gerade in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung des Gesundheitswesens ist es wichtig, der großen Zahl unregulierter Gesundheits-Anwendungen und -Apps sichere Alternativen zu bieten", erklärte BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel.
Zur zahnmedizinischen Versorgung von Asylbewerbern sagte Engel: "Der Berufsstand stellt sich mit großem Engagement dieser Herausforderung und leistet so seinen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, Flüchtlinge adäquat zu versorgen und zu integrieren."
Die KZBV sprach sich erneut dafür aus, die gesetzliche Patientenberatung künftig neutral und frei von Fremdinteressen zu finanzieren. Gleichzeitig gelte es, den Mehrwert der zahnärztlichen Beratung in der Öffentlichkeit stärker zu betonen und für diese vor Ort aktiv zu werben.
Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: "Die zahnärztliche Patientenberatung startet bereits im Januar 2016 mit einer neuen internetbasierten Beratungs- und Dokumentationssoftware. Für unsere Patienten setzen wir damit völlig neue Maßstäbe in Sachen Service und Information. Die Zahnärzteschaft ist damit näher am Patienten und weiß selbst am besten, welche Herausforderungen in der Versorgung gelöst werden müssen. Wie wichtig es ist, dass sich unser Berufsstand mehr auf die eigenen Stärken konzentriert, hat in den vergangenen Monaten die unglückliche und in zahlreichen Medien zu Recht kritisierte Vergabe zur Neustrukturierung der gesetzlichen Patientenberatung gezeigt.
"Angesichts der aktuellen Situation bei der Betreuung von Flüchtlingen appellierte Eßer an den Gesetzgeber, in zentralen Fragen der Versorgung Klarheit für Patienten und Zahnärzte zu schaffen: "Wir wollen schnell und unkompliziert helfen. Dafür müssen wir aber wissen, welcher Leistungskatalog wo gilt und welche Institution in den Ländern jeweils unser Ansprechpartner ist."
"Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der DGZMK liefern zuverlässig und nachhaltig die Basis für eine kontinuierliche Anpassung jeglicher Therapiestrategien. Unsere Fortbildungsveranstaltungen im Rahmen der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) sowie die gemeinsam mit dem Zentrum Zahnärztliche Qualität (ZZQ) initiierten und finalisierten Leitlinien dienen ebenso wie die zahlreichen Patienteninformationen der internen Qualitätsoptimierung. Darüber hinaus bietet die DGZMK eine Zahnarztsuche für Patienten an.Mit dem diesjährigen Deutschen Zahnärztetag - erneut eine Gemeinschaftstagung aller zahnmedizinischen Fachgesellschaften -werden wir wieder tausenden Kolleginnen und Kollegen umfangreiches neues Wissen anbieten. Dies ist dann auch die Grundlage für partizipative Entscheidungsfindungen in der Therapie", erklärte die Präsidentin der DGZMK, Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke.
Die drei Institutionen stellten zudem ein gemeinsames Leitbild zur Zukunft zahnärztlicher Berufsausübung vor. Es fasst die wesentlichen Charakteristika und berufspolitischen Weichenstellungen fürdie Zukunft der Zahnmedizin zusammen. Das Leitbild steht zum Download bereit unter www.bzaek.de, www.kzbv.de und www.dgzmk.de.
Bildmaterial steht ab 31. Oktober unter: www.axentis.de/dzt15-presse zur Verfügung.
Pressekontakt:
Jette Krämer
Leiterin Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundeszahnärztekammer
Tel.: 030 - 400 05 150
Mobil: 0172 - 394 63 27
Fax: 030 - 400 05 159
E-Mail: j.kraemer(at)bzaek.de
Kai Fortelka
Leiter Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Tel.: 030 - 280 179 28
Mobil: 0173 - 260 31 67
Fax: 030 - 280 179 21
E-Mail: k.fortelka(at)kzbv.de
Markus Brakel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Tel.: 02104 - 505 6713
Mobil: 0152 - 338 177 71
E-Mail: markus.brakel(at)dgzmk.de
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