DENTSPLY-Förderpreis: Nachwuchsforscher stellten sich zum 28. Mal einer hochkarätigen Jury
17.11.2014
17 Hochschulen beteiligten sich am Wettbewerb in zwei Kategorien / Abschied für Claus-Peter Jesch nach 20 Jahren
Frankfurt. Nichts geht mehr! - Die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 28.DENTSPLY-Förderpreis hatten ihre Einsätze gemacht und warteten nun gespannt auf das Ergebnis. Obwohl im unterhaltsamen Teil des Abends im Steigenberger Frankfurter Hof auch Roulette im Spiel war, hatte diese Spannung nichts mit dem Lauf einer Kugel zu tun. Es ging vielmehr um das Ergebnis der Bewertung der von den Teilnehmern eingereichten Poster in zwei Kategorien. Die Gewinner der Preise Grundlagenforschung und klinische Forschung werden gemeinsam mit ihren Tutoren an der nächsten Tagung der American Dental Association in den USA in Washington teilnehmen und dort ebenfalls die eigenen Forschungsergebnisse vorstellen können. Außerdem konnten sie sich über einen Geldpreis von 1500 Euro freuen. Sieger im Bereich Klinische Verfahren und Behandlungsmethoden wurde Lisa Weickert (Universität Frankfurt) mit ihrem Tutor Prof. Peter Eickholz und der Arbeit "Ist Zahnfleischbluten ein Symptom mit Typ-1-von Willebrand-Syndrom?". In der Kategorie Grundlagenforschung und Naturwissenschaften siegte Matthias Meier von der Universität Regensburg mit seinem Tutor Dr. Christian Kirschneck. Der Titel der Präsentation lautet: "Die Bedeutung der COX-2 für die Progression einer Parodontitis bei kieferorthopädischer Behandlung."
Den zweiten Preis in der Kategorie Klinische Verfahren sicherte sich Anna-Patrizia Rickert (Universität Köln), mit der Arbeit "Quantitative und qualitative Veränderungen der Speichelsekretion bei sportlicher Langzeitbelastung", als Tutor wirkte Prof. Dr. Wilhelm Niedermeier. In der Grundlagenforschung errrang Andrea Schubert (Universität Göttingen) für die Arbeit "Immunhistochemische Analyse des Zahnhalteapparates in-vivo" mit dem Tutor Dr. Boris Schminke.
Für die meisten Gäste war es ein unterhaltsamer Abend in exquisitem Ambiente, für einen jedoch ein ganz besonderer: Claus-Dieter Jesch hatte nach 20 Jahren intensiven Einsatzes für den Förderpreis seinen letzten Auftritt, der Geschäftsführer der DENTSPLY DETRAY wird zum Jahresende seinen Abschied nehmen. Das Unternehmen wolle den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Stolz auf die eigene Leistung vermitteln. "Sie haben eine eigene Forschung durchgeführt, sich mit anderen gemessen und die Ergebnisse einem sehr erfahrenen Fachpublikum vorgestellt - und vor allen Dingen, vor einer sehr strengen Jury bestanden."
"Sie, liebe Teilnehmer an unserem DENTSPLY Förderpreis", führte Jesch weiter aus, "haben auch die Aufgabe, in der Zukunft die Weiterentwicklung unserer Profession und deren Spitzenplatz zu erhalten. Dies geht alles nicht nur nebenbei. Eine Menge an Disziplin und Hingabe ist erforderlich. Sie werden lernen, dass Siege wie Niederlagen zum Leben eines jeden gehören und Vorbild sein in Beruf und Familie ist anstrengend und nur mit harter Disziplin gegen sich selbst durchzuhalten." Jesch dankte der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sowie der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) iund deren Präsidenten Prof. Bärbel Kahl-Nieke und Dr. Peter Engel für die Übernahme der Schirmherrschaft für diesen Nachwuchspreis. Sein Dank galt ausdrücklich der Jury bestehend aus: Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Prof. Dr. Ralph Luthard, Prof. Dr. Jürgen Geis-Gerstörfer, Prof. Dr. James Deschner, Dr. Guido Wucherpfennig und Dr. Jens Nagaba.
Die DGZMK-Präsidentin sah mit dem Förderpreis eine "Chance für junge Forscher aus unseren Universitäten, mit diesem Schlüssel für eine mögliche wissenschaftliche Karriere, und gleichermaßen auch einen relevanten Beitrag zur Qualitätsdebatte. Wir wollen eine wissenschaftliche Zahnmedizin als Grundlage für unser praktisches Tun, also die Prävention, die Befunderhebung, die Behandlung und die Nachsorge. Und diese kommt nicht im Abonnement und auch nicht mit einer App auf dem Smartphone." Prof. Kahl-Nieke zitierte Plato mit dem Gedanken: "Das Wohl anderer erstreben und somit auch ihr eigenes fördern". Kahl-Nieke weiter: "Wir, Dentsply, die DGZMK und die BZÄK fordern und fördern gemeinsam das Interesse am Wohl anderer im Sinne des Inhaltes medizinischer Wissenschaften und bekommen im Gegenzug engagierte zukünftige Kolleginnen und Kollegen, die ihren Beitrag leisten in der Evidenzdebatte und damit der deutschen Zahnmedizin einen echten Dienst erweisen."
Ihren Dank an die Jury verband die DGZMK-Präsidentin mit einem Hinweis für "Nichtinsider". Die Jury werde turnusmäßig in ihrer Besetzung geändert, also nie zeitgleich vollständig ausgetauscht. So sei immer dafür Sorge getragen, dass erfahrene Kolleginnen und Kollegen mit neuen Mitgliedern im Boot sind. Ebenso bemühe sich die DGZMK um eine ausgeglichene Bilanz von Klinikern und Grundlagen orientierten Jurymitgliedern. Spezielle Worte fand sie für den scheidenden Claus-Peter Jesch: "Lieber Herr Jesch, wir alle haben die Zusammenarbeit mit Ihnen und vor allem Ihr großes Engagement für diese besondere Kooperation geschätzt und wollen uns dafür an dieser Stelle herzlichst bedanken." BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel stellte fest: "Die zahnärztliche Versorgung in Deutschland hätte nicht das heutige exzellente Niveau erreicht ohne die Unterstützung der Wissenschaft. 'Es ist nicht das Ziel der Wissenschaft, der unendlichen Weisheit eine Tür zu öffnen, sondern eine Grenze zu setzen dem unendlichen Irrtum', sagte einst Bertolt Brecht. Und genau darum geht es beim DENTSPLY Förderpreis: Talente an die Wissenschaft heranzuführen und somit den unendlichen Irrtum Stück für Stück kleiner werden zu lassen. Ganz gleich, ob Sie der Wissenschaft treu bleiben oder sich selbständig machen, die Erfahrungen aus diesem Wettbewerb sollten Ihnen für Ihr künftiges Berufsleben wertvolle Anregungen liefern. Und sei es nur, sich ein Ziel zu setzen und bis zu dessen Erreichen darum zu kämpfen."
Engel dankte dem Unternehmen DENTSPLY DETRAY für die Durchführung des Förderpreises und "natürlich auch den Kolleginnen und Kollegen von DGZMK und BZÄK, die den Förderpreis so kompetent fachlich betreuen und die eingereichten Arbeiten nach hohen wissenschaftlichen Standards bewerten."
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