News vom 15.06.2023

Von Intraoralscannern, Interdentalraumpflege und DVT − die neue DZZ ist da!


Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
vor 25 Jahren wurde in der Zahnheilkunde die Digitale Volumentomografie (DVT) eingeführt. Sie brachte mit ihren dreidimensionalen Abbildungen insbesondere für unsere Diagnosen und Behandlungsplanungen einen enormen Informationszuwachs. Es gab und gibt hinsichtlich ihres Einsatzes aber auch Bedenken, zum Beispiel wegen einer erhöhten Strahlenbelastung. Zur Einschätzung wichtiger Aspekte des Verfahrens wurde die Leitlinie „Dentale digitale Volumentomographie“ nun zum zweiten Mal aktualisiert.
Eine Zusammenfassung finden Sie in der neuen Ausgabe der DZZ ab Seite 214. Wir sind sicher, dass die S2k-Leitlinie für Sie von großem Interesse ist, und empfehlen sie Ihnen daher sehr zur Lektüre. 
 

Schwenken oder Kreuzen 

Besonders Kolleginnen und Kollegen, die Intraoralscanner einsetzen oder deren Anschaffung planen, wird der Beitrag zur „Genauigkeit computergestützter optischer Abformungen“ ab Seite 172 interessieren. In einer In-vitro-Studie ging Lea Sophia Prott vom Universitätsklinikum Düsseldorf der Frage nach, welchen Einfluss verschiedene Scanpfade auf die Genauigkeit digitaler Ganzkieferabformungen haben. Prott digitalisierte ein Oberkiefermodell aus 14 präparierten Zähnen mit einem Referenzscanner (ATOS III Triple Scan) und drei Testscannern (CS 3500, CEREC Omnicam, True Definition) und verwendete dabei jeweils sieben verschiedene Scanpfade.
So viel sei an dieser Stelle schon verraten: Beim Kreuzen und Schwenken wurden die besten Ergebnisse erzielt.

Hier finden Sie den Zugang zum Download der neuen DZZ.
  

Ein DGZMK-Präsident in der SS
 
In seiner Serie über die DGZMK-Präsidenten, die die NS-Zeit als Erwachsene erlebten, und ihr Verhältnis zum Regime beschäftigt sich Dominik Groß ab Seite 200 mit Leben und Werk von Gerhardt Steinhardt, der von 1965 bis 1969 Präsident der DGZMK war und von 1969 bis 1971 der Deutschen Gesellschaft für Kiefer- und Gesichtschirurgie vorstand, der Vorgängerin der DGMKG. Steinhardt war der einzige DGZMK-Präsident, der im „Dritten Reich“ der SS angehörte.
Groß’ Aufsatz mit dem Titel „Vom SS-Obersturmbannführer zum Zahnärzte-Präsidenten“ beleuchtet beispielhaft, wie ehemalige Nationalsozialisten zu hochgeehrten Mitgliedern der deutschen Nachkriegsgesellschaft werden konnten.
     
Lesen Sie außerdem:
 
Einen spannenden historischen Exkurs liefert Beato Suwa, eigentlich Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Er hat einen Brief von Eduard Hering, dem 2. Vorsitzenden des 1859 gegründeten Central-Vereins deutscher Zahnärzte, an den Leipziger Mediziner J. A. Winter vom September 1861 transkribiert und in den historischen Kontext eingeordnet. Suwa zufolge enthält der Brief „deutliche Hinweise darauf, dass die damaligen Zahnärzte intensiv und vergeblich versucht haben, wissenschaftliche zahnmedizinische Artikel in Zeitschriften der gesamten Medizin zu publizieren“.
Dass sich die Zahnmedizin im deutschen Kaiserreich nach 1871 gegenüber der (Human-)Medizin verselbständigt habe, könnte, so schlussfolgert er, mehr als bisher angenommen an geringer Wertschätzung und fehlendem Interesse der Mediziner an der Zahnmedizin gelegen haben.
 
In einer Umfragestudie unter zahnmedizinischem Fachpersonal kommt das Team um Christian Graetz und Pia Westphal vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein zu der Erkenntnis, dass für die Befragten ihr eigenes Anwenderverhalten die wichtigste Grundlage bei der Anleitung von Patientinnen und Patienten zur Interdentalraumpflege ist. Die Autorinnen und Autoren empfehlen, ZFs hinsichtlich einer evidenzgestützten, patientenindividuellen IDRP-Instruktion intensiver anzuleiten.

Wir wünschen Ihnen den größtmöglichen Erkenntnisgewinn bei der Lektüre der neuen DZZ!
 
Herzlichst
Ihre Chefredakteure der DZZ

Prof. Dr. Werner Geurtsen und Prof. Dr. Guido Heydecke

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